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Pw3 Pr 11

Es ist vollbracht! Das erste Modell dieses überaus wichtigen Gepäckwagens liegt vor. In einer langen Entwicklungreihe der KPEV von 1895 bis 1920 entstand dieses Fahrzeug.  Bis heute gab es nur den von 1899 als mäßiges Modell von FLEISCHMANN. Der Wagen von 1911 nach Blatt IIa 11 (zweite Auflage) stellt so etwas wie den Endpunkt dar. Danach folgte nur noch die dritte Auflage (Pw3 Pr 11a) und die Stahlbauart. Auffälliges Unterscheidungsmerkmal sind die kreisrunden Fenster (Bullauge) im Dachaufbau und Metallrahmenfenster bei der dritten Auflage. Die Rundfenster soll es aber auch bei der zweiten Auflage bereits gegeben haben. Übergangsformen waren bei der KPEV häufig. Wie Hermann Hoyer zu diesem Wagen bemerkt, handelt es sich um einen Hauptbahn-Gepäckwagen.

Was LILIPUT jetzt auf die Schienen gestellt hat, gefällt durch einzeln montierte Teile wie Handläufe, Trittbretter und Schlußscheibenhalter. Das Bild zeigt den Wagen in der Version der DB, mehr dazu wenn die Epoche II-Ausführung ausgeliefert ist. Wie in den Katalogbildern zu sehen, haben die Wagen der Epoche III (DB bzw. DR) das Bullauge im hochgelegenen Dienstraum. Die Fensterrahmen sind silbermetallisch bedruckt, wie auf dem Bild zu erkennen.

Damit hat LILIPUT versucht den Pr 11 und den Pr 11a nachzubilden. Den DB-Wagen kann man dann noch als Pw3 Pr 11a der DRG erwarten: Hülsenpuffer und natürlich die Bullaugen, das wären die Unterschiede.

 

 

Der Missing Link zum klassischen Abteilwagenzug ist da. Der dreiachsige Gepäckwagen von LILIPUT in Epoche IIb (Zustand: 1932). Wenn man den Wagen aus der Verpackung geschält hat und vor sich stehen sieht ist man angetan. Die Farbe RAL 6008 und die chromgelbe Beschriftung bringen das richtige Reichsbahnflair rüber. Er paßt also wunderbar zu den ROCO-Wagen. Damit ist die Ankündigung von ADE aus dem Jahr 1980 einen preußischen Zug zu bringen von anderen umgesetzt, Realität geworden. Zum Zurüsten gibt es vom Hersteller nichts, alles ist montiert, als da wären: Handläufe, Trittbretter, Schlußscheibenhalter, Rangierergriffe, Dachlüfter und Gasbehälter. Alle Beschlagteile die schwarz sein müßten sind auch so ausgeführt. Zuglaufschilder sind nicht vorgraviert (sehr löblich), lediglich die drei Halter. Es gibt auch keine überflüssige Steckdose an der Stirnseite (wie beim DB-Wagen). Noch etwas zum Fahrgestell. Die Bremsanlage ist Bestandteil des Bodens, das durchgehende Laufbrett hat vor jedem Achshalter einen kleinen Ausschnitt. Das lange Laufbrett ist fester Bestandteil des Rahmens und nicht gesteckt, auch so die Trittstufen darüber. Der Querschnitt ist L-förmig und zeigt die Stoßkante auf der Innenseite. Abgebremst werden auch nur die äußeren Achsen wie es sein soll. Die Achshalter entsprechen der späteren Form. Die Buchsen sind viel zu klein und müssen ersetzt werden. Man schaue sich zum Vergleich einen GFN-Durchgangswagen (5875) an. Hier ist so konstruiert worden, daß das Laufbrett bei Kurvenfahrt genau zwischen Buchse und Federpaket paßt. Die KKK ist leichgängig und schwenkt weit aus, wohl für kleinste Radien gedacht. Beibehalten hat man die Länderbahnpuffer. Bei der Bedruckung gibt es die Farben schwarz, weiß und gelb. Die Nummerntafel ist aufgedruckt und sitzt exakt zwischen zwei senkrechten Abdeckleisten. Wenn es eine separate Tafel wäre, wäre sie etwas größer. Auf einem Foto in Ostendorf: Eisenbahn Knotenpunkt Ruhrgebiet ist der 111 439 Essen zu sehen (Stadtbildstelle Essen). Dieser hat Tafel und Adler ein Feld nach innen versetzt und auch tiefer angeordnet. Es ist aber ein Pr 11a und das LILIPUT-Modell hat die Nummer eines Pr 11! Ich kann mir aber gut vorstellen, daß beide Positionen gehen. Was aber nicht geht ist die Tür des Werkzeugfachs mit dem Hundekopf zu bedrucken, denn der muß auf die Türen der Hundeabteile am anderen Wagenende. Und hier fehlen sie. Beim DB-Wagen war es richtig gemacht worden inklusive des Textes auf der Werkzeugtür. Jetzt noch etwas zu den Fenstern des Zugführerabteils. Beide Stirnflächen sind in braungrün lackiert und mit eckigen oben abgerundeten Fenstern ohne Rahmen durchbrochen. Zum Gepäckraum hin sind es drei Fenster. Auf der Zeichnung in der Skizzensammlung sind für das Wagenende zwei Fenster verzeichnet. Das Modell hat links ein Fenster wie beim Pr 02. Die Dächer sind gleichmäßig silberfarben ohne dunklen mittleren Bereich. Die Growe-Lüfter sind unterschiedlich groß bzw. lang. Alles in allem ein sehr stimmiges Epoche II-Modell mit Raum zu Verbesserungen. 30 Jahre gewartet bis dieser so häufige Wagen ins Modell umgesetzt wurde.

 

Bei diesem Modell wurden die Hundeköpfe von Gaßner auf die Türen aufgebracht. Die Werkzeugkastentür ist jetzt unbedruckt.

 

Literatur:

Hoyer, Hermann: Skizzensammlung Reisezugwagen der Reichsbahn Teil II: Preußen Heft 1, Hamburg 1982

Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 1: Preußen, Stuttgart 1982

Ostendorf, Rolf: Eisenbahn Knotenpunkt Ruhrgebiet, Stuttgart 1987

Hoyer, Hermann: Die zwei- und dreiachsigen Personenzug-Gepäckwagen der K.P.E.V. — Teil 2, Freiburg 2008